Back to basics – Programmieren in der 3. Klasse

Back to basics – Programmieren in der 3. Klasse

5. Februar 2025 | 4 min |

Back to basics – Programmieren in der 3. Klasse zwischen Chaos und Konzentration

Eines Tages in einem internen (primeTec DNA-) Meeting:

Unscheinbar und ganz dezent kam die Anfrage, ob nicht jemand von uns Lust hätte, Kindern via Calliope (dem 1-Platinen-Computer) das Programmieren beizubringen. Auf diesem 1-Platinen-Computer sind LED’s, Sensoren, ein Mikrofon und Lautsprecher verbaut, welche über eine Blockly-Programmierung gesteuert werden können.

In diesem Moment schauten Andrea Schüttendiebel und ich uns an und unsere Augen blitzten auf. Andrea und ich bringen super gern anderen Menschen neue Sachen bei, helfen und sind süchtig nach „Ahhhh-ich-habs-verstanden“-Momenten. Dabei vertrauten wir auf unsere Erfahrungen von zahlreichen Schulungen bei Kunden, welche Andrea sogar schon ans andere Ende der Welt geführt hat.

Der Start einer Mission

Um mehr Informationen zu erhalten, haben wir an einem Treffen teilgenommen, bei dem sich aktive Trainer austauschen konnten. Gleichzeitig war es eben auch das Ziel zukünftige Lehrende darauf vorzubereiten, was sie erwartet und wie am besten Erfolge erzielt werden können – wir hatten ja keine Ahnung, was uns erwartet. 😉

Viele Fragen wurden gestellt, viele Erlebnisse wurden berichtet und Tipps mit Herangehensweisen wurden verteilt. Weiter engagiert und motiviert bereiteten wir uns vor und setzten uns mit dem Calliope und dem dazugehörigen Arbeitsheft auseinander. Also wurde ein Ablaufplan geschmiedet, wie wir was machen und standen nun vor der Frage: Welche Schule nimmt uns überhaupt?!

An dieser Stelle ein trauriger Fakt: Jede Schule, welche Bedarf und Mittel hat, hätte uns mit Kusshand genommen, weil einfach die Kapazität und eben Personal fehlt, diese Thematik aufzugreifen. Für Andrea und mich wurde aus der Anfrage im DNA-Meeting eine Mission – und das wurde uns später immer klarer, wie wichtig diese Mission ist.

Die Feuerprobe

Wir hatten Full House – 12 Kinder waren für den 1. Durchlauf angemeldet. Hier zur Erklärung: Wir dürfen die 3. Klassen (a & b) an Calliope heranführen. Ein Durchlauf hat maximal 12 Kinder und wechselt nach 6 – 7 Wochen, um den anderen Kindern der 3. Klassen die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen.

Wir starteten mit einer Vorstellungsrunde, einer Fragerunde, was sich die Kinder darunter vorstellten, und kamen im Stoff nicht so weit, wie wir das geplant hatten. Somit stellten wir schnell fest, dass unser Ablaufplan nicht wirklich kinderfreundlich ist. Diese Erfahrung lehrte uns also, dass es ein gravierender Unterschied ist, wie alt unsere Schulungsteilnehmenden sind. Die Konzentration beim theoretischen Teil ist bei Kindern noch nicht stark ausgeprägt, sodass zeitnahe Übungen und sogar Bewegungspausen nötig sind, um „guten“ Unterricht zu machen. Auch darf der Unterricht nicht zu „plastisch“ sein. Sehr gerne erkläre ich das EVA-Prinzip direkt am Calliope, um für die Kinder immer ein haptisches Beispiel zeigen zu können, damit sie sich auch etwas darunter vorstellen können. Einen alten Laptop „auseinander“ zu nehmen und ins Innere zu schauen, kommt sowieso immer gut.

Somit wurde uns bewusst, dass wir bei manchen Themen viele kleine Schritte gehen und manche Fakten überspringen müssen, da dies „zu viel“ für die Kids geworden wäre. Unsere größte Herausforderung ist jedoch, den Fokus der Kinder auf uns bzw. den Unterricht zu halten, da sich die Kinder ihre Erfolge gegenseitig zeigen wollen oder ihre Ordnerstruktur von unserer abweicht. Aber jede Stunde mehr hilft uns, aus unseren Erfahrungen zu lernen, und mittlerweile haben wir unsere Routine mit eigenen Methoden (z.B. durch ein kleines Spiel), um die Kids für den Unterricht zu begeistern.

Herausforderungen und Erkenntnisse

Warum ist es nun aber zu einer Mission geworden?

Alle Kinder wissen, was ein Smartphone ist und was man damit machen kann. Geht es aber darum, aus was ein Computer besteht oder wie man ihn mit der Maus bedient, dann wird’s schon schwierig. Der aktuelle Informatik-Unterricht ist meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß und geht zu wenig auf die wichtigsten Themen, wie z.B. das Internet oder eben andere Grundlagen ein. Daher ist es für Andrea und mich zur Mission geworden, den Kindern frühzeitig mehr Bewusstsein im Umgang mit technischen Geräten und dem Internet beizubringen. Ebenfalls wollen wir erreichen, dass sie bei Problemen, wie z.B. einen Programmierfehler, selbst auf die Suche gehen und versuchen, das Problem zu lösen.

Ich gebe zu, für mich ist es manchmal herausfordernd, sicherzustellen, dass alle Kinder mitkommen und dass sie den Lehrstoff verstehen. Aber dieses Gefühl, am Ende der Stunde – „Tschüüüs Herr Bahn! Hat mir heute super Spaß gemacht.“ – ist überwältigend und auch mit dem Wissen, eine Generation mit Wissen zu „füttern“, erfüllt mich mit Stolz.

Fazit und abschließende Worte

Als abschließende Worte möchte ich gerne noch meinen Dank ausrichten: Einmal an meine Mitstreiterin Andrea – immer motiviert, organisiert und ich bin froh, dass wir quasi auf derselben (Funk-)Welle sind. Ebenfalls geht mein Dank an Michael Lötzsch bzw. primeTec, uns für diese Zeit freizustellen bzw. dies als Invest für die Zukunft zu sehen und eben etwas für die regionale Gesellschaft zu tun.

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